Die ADREMA nach dem Zweiten Weltkrieg

Die ADREMA nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach der Zerstörung Moabits und der ADREMA-Gebäude nahm das Unternehmen 1945 unter der Leitung der amerikanischen
Alliierten mit 30 seiner früheren Mitarbeiter*innen die Arbeit für Aufräumarbeiten sowie die Produktion von Spielzeug und
Haushaltsgeräten wieder auf. Ab 1946 wurden alte ADREMAMaschinen instandgesetzt, nun bereits mit 174 Angestellten
(112 Männer und 62 Frauen). 1953 wurde die Instandsetzung des Fabrikgebäudes abgeschlossen und ein neues Verwaltungsgebäude
errichtet. Die ADREMA konnte wieder internationale Erfolge verzeichnen, einschließlich Expansionen nach China,
Südamerika und in die USA. 1961 wurde die ADREMA von der amerikanischen Pitney-Bowes Inc. aus Stamford, dem führenden
Hersteller von Frankiermaschinen, übernommen. Die ADREMA etablierte sich erneut als attraktiver Arbeitgeber. Ein
aktiver Betriebsrat der IG Metall und eine Tarifbindung im Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie gewährleisteten
finanzielle Sicherheit und gute Arbeits- sowie Lebensbedingungen für die Beschäftigten. Zudem erhielten sie u.a.
Weihnachtsboni und Geldprämien für Betriebsjubiläen, die die Bindung an das Unternehmen stärkten. Als das Berliner
ADREMA-Werk 1975 geschlossen wurde, handelte die IG Metall für die ADREMA-Beschäftigten eine Abfindung in Höhe von 5,5
Millionen DM aus. 1976 eröffnete in den ehemaligen Räumlichkeiten der ADREMA das Kaufhaus „Möbel Adam“, 2003 dann
nach Um- und Neubauten das adrema-hotel.

In der Zwischenzeit behielt Moabit seinen Charakter als Arbeiterviertel. In den 1960er-Jahren ließen sich hier zahlreiche Arbeitsmigrant*
innen nieder. Die im Krieg größtenteils beschädigten Mietskasernen aus dem frühen 20. Jahrhundert wurden lediglich
provisorisch instandgesetzt, um dem massiven Mangel an Wohnraum entgegenzuwirken.